Eveline Steinberger-Kern kehrt dem Wiener Start-up-Zentrum Wexelerate den Rücken. Sie verlässt das "Advisory Board", dem sie zuletzt vorstand.  Die "Presse" verweist in einem Bericht auf "ein kurzes Mail, datiert mit 3. Oktober", das Steinberger-Kern, Ehefrau von Ex-SPÖ-Chef und Ex-Bundeskanzler Christian Kern an einen kleinen Personenkreis versendet habe. In diesem Schreiben begründe sie ihren Schritt mit „Kapazitätsgründen“. Mehr wolle sie dazu nicht sagen. Die Zeitung spekuliert über Differenzen in Zentraleuropas größtem Start-up-Hub.

Das Startup-Zentrum hatte im Frühjahr wieder ein Bewerbungsverfahren für den dritten sogenannten "Accelerator Batch" gestartet. Insgesamt habe man damals 1120 Bewerbungen aus 62 Ländern erhalten. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren seien rund 40 Start-ups aus 17 Ländern in das Entwicklungsprogramm aufgenommen worden. Der Vorwurf, dass es dem Zentrum an Internationalität fehle, wird u. a. auch mit Hinweis auf diese Zahlen dementiert. 

Bewerbungen aus 62 Ländern seien ein deutlicher Beweis für die hohe Attraktivität des heimischen Standorts und der Bundeshauptstadt Wien für Start-ups aus aller Welt, schrieb weXelerate bereits im September in einer Aussendung.

Thema im Wahlkampf

Das Start-up-Zentrum im Wiener Nouvel-Tower am Donaukanal wurde im November 2017 mit 2000 Gästen eröffnet. Der 9000 Quadratmeter große Hub beherbergt innovative Jungunternehmen aus verschiedenen Ländern. Eine der Initiatorinnen war Eveline Steinberger-Kern.

Wexelerate war im Wahlkampf 2017 in die Schlagzeilen geraten. Ein ÖVP-Funktionär hatte Steinberger-Kern in seinem Blog Freunderlwirtschaft und Erschleichung von Fördergeldern vorgeworfen, was zurückgewiesen wurde. Das Start-up-Zentrum hatte 2016 mehr als 277.000 Euro Förderung von der Wiener Wirtschaftsagentur bekommen. Steinberger-Kern hat ihre Anteile im November 2016 aber an die Blue Minds Solutions GmbH veräußert, die 17,6 Prozent an Wexelerate hält.