Web-App des Online-Shopping-Dienstes Jingle

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© Jingle

Start-ups

Jingle will Einzelhändler fit fürs Online-Shopping machen

Das Wiener Start-up Jingle hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunden mit spontanen Bedürfnissen und kleine Einzelhändler in der Umgebung zusammenzuführen. Mit einem eigenen Marktplatz-System sollen Anbieter ihre Produkte auf einfache Weise online anbieten können und im Kampf gegen die Giganten des Online-Shoppings nicht untergehen. Mit seiner Geschäftsidee hat Jingle unlängst beim "Demo Day" des Wiener Start-up-Zentrums weXelerate den ersten Platz beim Publikums-Voting erobert.

Mühsame Produktjagd

Der Ursprung von Jingle geht zurück auf das Jahr 2014. "Ich wollte damals ein Volleyballnetz für den Urlaub kaufen. Amazon war keine Option, weil die Abreise kurz bevorstand. Also habe ich mehrere Geschäfte besucht und wurde nicht fündig", erzählt Gregor Wallner, einer der drei Gründer von Jingle, im Gespräch mit der futurezone. Auch nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums zwei Jahre später sei er auf kein zufriedenstellendes Angebot am Markt gestoßen, das in dem geschilderten Szenario hilfreich gewesen wäre. "Ich hab mir gedacht: Das gibt's doch nicht. Das gehört gemacht."

Einfacher Einstieg

Wallner stellte fest, dass die sicherlich verfügbaren Angebote kleiner Einzelhändler nur unzureichend über das Internet auffindbar seien. "Die kleinen Händler wissen nicht, was ihnen passiert. E-Commerce wächst, sie nicht." Die Vorliebe von immer mehr Konsumenten, Einkäufe online zu erledigen, werde von ihnen nur unzureichend erfüllt. Mit Jingle wollen Wallner und seine zwei Partner Kevin Bachmann und Lukas Binder Einzelhändlern einen leichten Einstieg in das Online-Geschehen ermöglichen. "Es kann ja nicht jeder einen Google-AdWords-Kurs machen. Wir geben ihnen die Möglichkeit, durch ein Marktplatz-System da zu sein, wo der Kunde sucht."

Web-Dienst statt App

Mit voller Absicht wollten die Jingle-Gründer ihren Dienst nicht als alleinstehende App anbieten. "Wir machen eine Web-App. Jeder soll über Google auf uns kommen, nicht erst mühsam eine App installieren." Wer als Anbieter bei Jingle mitmachen will, kann seine Produktdatenbank mit dem Dienst verknüpfen. Notwendig sei aber nicht einmal das, meint Wallner. "Wir erlauben auch jenen mitzumachen, die keine Datenbank haben." Durch eine Spontanabfrage kann beim Händler aufgrund einer Sucheingabe ermittelt werden, ob ein entsprechendes Produkt vorhanden ist.

Nutzererlebnis vor Einnahmen

Nutzern von Jingle soll nicht nur eine Suchfunktion zur Verfügung stehen, es soll auch anlassbezogene Aktionen geben. "Wir planen etwa einen Geschenksfinder, rechtszeitig zum Weihnachtsgeschäft", meint Wallner. Jingle soll im Oktober in Betrieb gehen. Für die Start-up-Gründer gehe es zunächst darum, ihren Dienst an die Nutzer anzupassen.

Wie Geld verdient werden soll, steht erst an zweiter Stelle. Laut Wallner gebe es verschiedene Möglichkeiten, etwa ein Mitgliedschafts-Modell für Händler, der Verkauf von anonymisierten Nutzerdaten oder ein klassisches Affiliate-Modell, bei dem Jingle eine Prämie für jedes verkaufte Produkt erhält. Langfristig will Jingle auch ein Zahlungsanbieter sein und eine Bezahlfunktion in seinen Dienst integrieren.

Seit 2017 bei weXelerate

Bei Jingle arbeiten derzeit laut dem Mitbegründer sechs bis acht Personen. Im September 2017 hat das Start-up einen Bürobereich im weXelerate bezogen, gemeinsam mit dem Gesellschafter The Ventury, wie Wallner betont: "The Ventury waren die ersten, die an uns geglaubt haben." Sollte der Start von Jingle im Oktober so erfolgreich sein, wie sich die Gründer erhoffen, will man bald darauf auch die Expansion in weitere Märkte vorantreiben. " Deutschland ist unser erstes Ziel. Wir halten aber auch Ausschau nach Asien und Amerika."

 

Die futurezone ist Medienpartner von weXelerate.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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